1.4301 ist der erste kommerzielle nichtrostende Stahl und ist heute mit einem Produktionsanteil von 33 % der am häufigsten eingesetzte RSH-Stahl. Es ist ein austenitischer, säurebeständiger 18/10 Cr-Ni-Stahl, der wegen seines niedrigen Kohlenstoffgehalts nach dem Schweißen bei Blechstärken bis 5 mm auch ohne nachträgliche Wärmebehandlung interkristallin beständig ist. Er ist für eine Temperaturbeanspruchung bis 600 °C zugelassen. Bei höheren Arbeitstemperaturen sollte der titanstabilisierte Stahl nach WNr. 1.4541 verwendet werden. Der Stahl ist einer der wenigen Werkstoffe, die für Tiefsttemperaturanwendungen bis nahe zum absoluten Nullpunkt geeignet sind. Die Schweißbarkeit ist nach allen elektrischen Verfahren gut, ein Gasschmelzschweißen sollte nicht angewendet werden. Der Stahl hat eine sehr gute Polierfähigkeit und eine besonders gute Verformbarkeit durch Tiefziehen, Abkanten, Rollformen etc. Bei der Zerspanung muss wegen der Neigung zur Kaltverfestigung mit Werkzeugen aus hochlegiertem Schnelldrehstahl oder Hartmetall gearbeitet werden. Der Stahl ist gegenüber Chloridionen nicht beständig.

Der 1.4301 ist ein austenitischer, säurebeständiger Chrom-Nickel Stahl (18/10), welcher für Tiefsttemperaturanwendungen bis nahe dem Gefrierpunkt beständig ist. Kugeln aus 1.4301 sind nahezu komplett rostbeständig. Lediglich bei sehr wenigen Stoffen neigen Edelstahlkugeln aus diesem Werkstoff zur Korrosion.

Die Kugeln sind nur schwer magnetisierbar. Rein theoretisch dürften diese gar nicht magnetisierbar sein, allerdings kommt es aufgrund von Restelementen in der Stahlschmelze dazu, dass ein leichter Magnetismus auftreten kann.

Der niedrige C-Gehalt ist dafür verantwortlich das Edelstahlkugeln aus 1.4301 nicht gehärtet werden können. Aufgrund der relativ geringen Härte dieses Werkstoffes (280 – 380 HV10) ist es nicht möglich die Kugeln auf sehr hohe Präzision zu schleifen. Laut der DIN5401 ist es prinzipiell möglich die Edelstahlkugeln aus 1.4301 auf Qualitäten bis G40 zu fertigen. Bevorzugt sollten jedoch höhere Grades verwendet werden.

Die meisten von Ihnen haben tagtäglich mit diesem Werkstoff zu tun. Sehr viele Kochtöpfe bestehen aus INOX1810, also dem 1.4301.

Verwendung:

Der Stahl ist gegen Wasser, Wasserdampf, Luftfeuchtigkeit, Speisesäuren sowie schwache organische und anorganische Säuren beständig und hat sehr vielfältige Verwendungsmöglichkeiten beispielsweise in der Nahrungsmittelindustrie, bei der Getränkeproduktion, in der Pharma- und Kosmetikindustrie, im chemischen Apparatebau, in der Architektur, im Fahrzeugbau, für Haushaltsgegenstände und -geräte, für chirurgische Instrumente, im Schrank- und Küchenbau, bei Sanitäranlagen, für Schmuckwaren und Kunstgegenstände. Die Korrosionsbeständigkeit wird durch das Elektropolieren wesentlich erhöht. Dies wird insbesondere in der Pharma-, Lebensmittel-, Medizin- und Fassadentechnik gefordert. Ungeeignet ist dieser Cr-Ni-Stahl für Anwendungen in Schwimmbädern und in Seewasser (siehe auch Spannungsrisskorrosion).